Im Corona-Crash investieren: Strategien, Thesen & Investment-Ideen (inkl. 25 Aktien & 7 ETFs)

In der ausführlichen Analyse des Corona-Crashs habe ich dir die Entscheidungsgrundlage gegeben, um herauszufinden, ob du im jetzigen Crash investieren solltest oder nicht. Jetzt gehen wir einen Schritt weiter: Wie kannst du jetzt konkret investieren?

Deshalb zeige ich dir heute:

  • welche Charakteristiken die Firmen aufweisen, die gerade an der Börse am stabilsten bleiben und welche dazu führen, dass Firmen gerade überdurchschnittlich verlieren
  • wie sich unterschiedliche Aktienindizes zuletzt geschlagen haben (inkl. Smart Beta ETFs)
  • 3 Strategien, nach denen du deine Investitionen jetzt strukturieren kannst mit 7 möglichen Branchen und über 25 Aktien
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Spotify Aktienanalyse

Spotify hat den Musik- und Audio-Markt maßgeblich revolutioniert:

Früher mussten Platten gekauft werden, um Musik über einen Plattenspieler hören zu können. Irgendwann kam die CD. Dann gab es MP3-Player und den iPod, über die man Musik digital hören konnte.

Was alle diese Konzepte gemeinsam hatten: Man musste die Musik besitzen - entweder als Platte, als CD oder auf dem MP3-Player.

Heute hebelt Spotify - mit anderen Konkurrenten - dieses Konzept aus. Niemand muss die Musik besitzen, sondern kann sich den Zugang zu einer riesigen Musik- und Audio-Bibliothek sichern.

Die disruptive Kraft dieses Wandels ist enorm. Wir schauen uns heute an, ob Spotify auch ein interessantes Investmentziel ist. Viel Spaß!

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Corona-Crash: Ist jetzt eine historische Chance um Aktien zu kaufen?

Der Coronavirus lässt weltweit die Kurse einstürzen.

Jeden Tag schwanken die Kurse. Stand jetzt hat der DAX in etwa einem Monat über 35% an Wert verloren. Der US-amerikanische Aktienindex S&P500 - der wichtigste der Welt - liegt etwa 30% im Minus, der internationale Aktienindex MSCI World auf dem gleichen Niveau.

Das sind Einstürze, die so immer wieder in unregelmäßigen Abständen vorkommen, aber nur sehr selten in so einer kurzen Zeit.

Die Frage ist: Wie reagierst du darauf? Solltest du dich möglichst weit fern von den Aktienmärkten halten oder haben wir hier eine historisch günstige Kaufchance vor uns?

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Sixt Aktienanalyse

Sixt ist nicht nur eine Autovermietung, sondern eine Mobilitätsplattform.

So zumindest die unternehmenseigene Story des familiengeführten Unternehmens. Wir schauen uns heute das Geschäftsmodell an und bewerten die Sixt-Aktie.

Viel Spaß!

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Corona-Korrektur von -13% in 7 Tagen: Einordnung & 4 Tipps

Die Aktienmärkte haben, ausgelöst durch weitere Verbreitung des Coronovirus, zwischen 10 und 15% verloren – in nur einer Woche. Einen derart starken Verlust innerhalb von 7 Tagen gab es zuletzt während der Finanzkrise 2008.

Wir beschäftigen uns nicht mit kurzfristigen Spekulationen auf Marktentwicklungen – so auch hier. Eine so denkwürdige Woche möchte ich aber einmal einordnen und dabei auf folgende Punkte eingehen:

  • Wie sehen die Fakten aus?
  • Wie sind die bisherigen Verluste historisch einzuordnen?
  • Wie geht ein Experte wie Warren Buffett mit der aktuellen Krise um?
  • Wie solltest du jetzt handeln? 4 Tipps & Lektionen für die aktuelle Korrektur

Diese Punkte bespreche ich in der folgenden Podcast-Episode. Die wichtigsten Punkte findest du hier zusätzlich aufgelistet.

Was ist passiert? Anlageklassen & Indizes im Vergleich

Die globalen Aktienindizes haben innerhalb einer Woche (21. – 28.02) beträchtlich an Wert verloren:

DAX: – 12,4 %
mDAX: – 12,5 %
S&P500 (USA): – 11,5 %
Nasdaq (USA, Tech): – 10,5%
Nikkei 225 (Japan): – 9,5 %
SSE (China): – 5,5 % (gestützt durch Geldpolitik, der größte Verlust war schon einen Monat vorher)

Auf 10-Tagessicht liegen die Verluste einiger Indizes bei knapp 15%.

Die Verluste haben die Märkte flächendeckend getroffen: Im S&P500 haben alle 11 Branchen ihre bisherigen Jahresgewinne wieder verloren.

Direkt davor hat der mächtigste Mensch der Welt ironischerweise folgendes getwittert:

Gold – und mittlerweile auch Bitcoin – werden in solchen Situationen als Krisenanker bezeichnet. Die Theorie der Befürworter besagt: Wenn die Aktienmärkte einbrechen, flüchten Anleger in diese Werte.

Aber auch diese haben nicht gut abgeschnitten:

Am 28.02. ist der Goldpreis um 3,5 % gefallen, so stark wie zuletzt 2013. In Summe ist der Goldpreis im Februar weitestgehend bei 1.575 US-Dollar stehengeblieben.

Der Bitcoin-Kurs ist in der oben erwähnten Woche um 11,5 % gefallen.

Einordnung der Verluste: Was sagen die Fakten?

Einen Verlust von mindestens 10,7% über 5 Tage gab es in den folgenden Situationen:

  • Dotcom-Krise (2000 – 2002)
  • Finanzkrise (2008 – 2009)
  • Eurokrise (2011)
  • Entwertung der chinesischen Währung Yuan (2015)

Du siehst: Eine solche Woche ist zwar nicht einzigartig, aber kommt selten und in der Regel nur alle paar Jahre vor.

Der VIX, also der Index, der die Volatilität misst, ist auf den höchsten Stand seit der Finanzkrise gestiegen.

Ein Verlust von 9,5 % über 4 Handelstage hat es im US-amerikanischen Aktienmarkt seit 1987 22 Mal gegeben. Nick Maggiulli hat analysiert, wie es in den 22 Szenarien, nach einer solchen Verlustperioden, weiterging:

Du siehst eine große Bandbreite an Entwicklungen. Der Durchschnitt ist leicht positiv.

Was wir dabei nicht vergessen dürfen: Die Kurse stehen heute immer noch ähnlich hoch wie im Oktober 2019 und höher als vor gut einem Jahr im Dezember 2018.

DAX: letzte 5 Jahre

Der Drawdown, also der maximale kumulierte Verlust, liegt in diesem Jahr bei 15,8 %. Das entspricht ziemlich genau dem Durchschnitt der letzten 50 Jahre. Bedeutet: Wenn es bei der jetzigen Korrektur bleibt, war es – bezogen auf den Maximum Drawdown – ein durchschnittliches Jahr. Da wir uns noch am Anfang des Jahres befinden, kann der Drawdown natürlich noch steigen.

Und was macht die Geldpolitik?

Die FED, die US-amerikanische Notenbank, hat Gegenmaßnahmen eingeleitet. Powell, der Chef der FED, sagte vor Kurzem: „Wir werden unsere Werkzeuge nutzen und angemessen handeln, um die US-Wirtschaft zu unterstützen.“

Was können wir also festhalten?

  1. Wir wissen nicht, wie es kurzfristig weitergeht. Das gilt übrigens nicht nur für die jetzige Korrektur wegen des Coronavirus, sondern für jede Korrektur, die wir in der Vergangenheit gesehen haben oder in Zukunft sehen werden.
  2. Wir haben eine heftige Korrektur erlebt, stehen aber im langfristigen Trend nach wie vor gut dar.
  3. Der Wirtschaft geht es womöglich nicht so schlecht, wie der Kurssturz und Börsenmedien es suggerieren. Mehr dazu gleich.

Wie solltest du jetzt handeln? 4 Tipps & Lektionen

Schauen wir auf vier Handlungsmöglichkeiten, um souverän mit dieser Korrektur umzugehen.

#1 – Keine Panikverkäufe & langfristig denken

Wie die Verbreitung des Coronavirus weitergeht ist kaum vorherzusehen. Und noch schwieriger ist vorherzusehen, wie die Börse auf diese Entwicklungen kurzfristig reagieren wird. Diese Spekulationen bringen uns daher nicht weiter.

Was du nun nicht tun solltest: Jetzt aus Panik zu verkaufen und deine Strategie über den Haufen werfen.

Natürlich können die Kurse weiter fallen. Wenn du allerdings keinen fundamentalen Grund hast und nur deshalb verkaufst, weil Kurse fallen, um dann wieder zu kaufen, wenn Kurse steigen, ist das zyklisches Investieren und du läufst in Gefahr, immer zu spät zu kommen.

Auch Warren Buffett hat sich zu den Auswirkungen für Anleger aufgrund des COVID19-Virus geäußert:

[…] Buffett said investors with a 10- to 20-year time horizon and focused on companies’ earnings power will fare well in stocks, and that the outbreak has “not changed” his long-term outlook.

“It is scary stuff,” Buffett said. “I don’t think it should affect what you do in stocks.”

[…] “There’s always trouble coming,” he said. “The real question is where are those businesses going to be in five or 10 years.”

Quelle: reuters.com

Denke nicht in Tagen, sondern in Jahrzehnten – und handle dementsprechend.

Wir wissen nicht, wie die Kurse sich kurzfristig entwickeln werden. Wir wissen aber, dass der Fokus auf langfristige Entwicklungen dich deutlich entspannter machen kann als der Fokus auf wenige Tage.

Der langfristige Trend sieht nicht so schlimm aus, wie die Weltuntergangsstimmung der Börsenmedien es suggeriert:

Die Bank of America hat kürzlich gewarnt, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr voraussichtlich so langsam wachsen wird wie zuletzt 2008.

Klingt dramatisch. Aber: Dahinter steckt die Prognose, dass die Wirtschaft um 2,8 % wachsen wird.

Das ist im Vergleich zu den letzten Jahren tatsächlich wenig. Aber es klingt nicht nach einem Auslöser, der die aktuelle Panik von vielen Anlegern und Börsenmedien begründet.

#2 – Preis und Wert unterscheiden

Wir müssen zwei Dinge unterscheiden: Den Preis und den Wert.

Anhänger der Effizienzmarkthypothese gehen davon aus, dass Preis und Wert sich 1:1 identisch bewegen. Ein Großteil der Anleger geht aber davon aus, dass es kurzfristig zu Unter- und Übertreibungen kommen kann und Wert und Preis sich entkoppeln.

Die Aktienkurse sind weltweit um 10 – 15 % gefallen. Aber ist es auch der Wert der Unternehmen?

Gehen wir davon aus, dass der Coronavirus die Gewinne und Umsätze der Unternehmen in den nächsten 2 – 3 Quartalen negativ beeinflussen wird. Rechtfertigt das einen um 10 – 15 % niedrigeren Unternehmenswert?

Prinzipiell denke ich: Ja, ein niedrigerer Wert ist gerechtfertigt, in der Höhe ist er aktuell leicht überzogen.

Das kann zu zwei Gedanken führen:

Erstens: Du besitzt Anteile an Unternehmen. Die Anzahl der Unternehmen ist nach wie vor gleich (auch wenn diese Unternehmen aktuell Schwierigkeiten haben).

Zweitens: Wenn du zu dem Schluss kommst, dass die Aktienmärkte oder einzelne Aktien stärker im Preis gefallen sind, als im Wert, kannst du Nachkäufe in Erwägung ziehen. Mehr dazu jetzt.

#3 – Keep calm and buy stocks

Investieren, wenn die Kurse gefallen sind, nehmen sich viele Anleger vor. Und das Vorhaben kann durchaus sinnvoll sein. Es gibt aber einige Hürden, die dazu führen, dass sich die Praxis von der Theorie unterscheidet.

Du schaust dir die Kursentwicklung der Vergangenheit an, siehst die Crashs der Vergangenheit – die Dotcom-Blase, die Finanzkrise oder die Eurokrise – und wartest freudig auf die Gelegenheit, selbst zu so einem Zeitpunkt zu investieren.

Soviel die Theorie. Und in der Praxis?

Was in der Theorie so gut klingt, ist in der Praxis enorm schmerzhaft. Oder fühlt es sich gerade gut an, jetzt nach so einer Woche zu investieren?

Ein Kauf bei fallenden Kursen tut immer weh. Was auf einem theoretischen Chart so einfach aussieht erfordert viel Disziplin.

Wenn du regelmäßig über einen Sparplan investierst: Lass ihn investieren und bleib bei deiner Strategie.

Wenn du risikofreudig bist, kannst du auch gezielt jetzt investieren. Sei dir aber bewusst, dass es bei so einer Korrektur immer noch etwas runter gehen kann.

Meb Faber hat nachgerechnet: Wie haben US-Aktien historisch seit 1900 abgeschnitten, wenn die Kurse in einem Monat 10 % oder mehr verloren haben?

in 1 Monat: – 0,1 %
in 3 Monaten: 7,5 %
in 6 Monaten: 11,1 %
in 12 Monaten: 14,6 %

Anders gesagt: Im Durchschnitt gibt es kurzfristig Schmerzen, mittelfristig Belohnung. Wie gesagt, im Durchschnitt.

Wenn du investieren möchtest, hast du unterschiedliche Möglichkeiten: Du kannst in den gesamten Markt investieren, bspw. über ETFs auf den MSCI World oder den MSCI Emerging Markets.

Alternativ kannst du dir bestimmte Aktien oder Branchen raussuchen, die zwar im Wert verloren haben, obwohl sie womöglich nur schwach vom Virus beeinflusst sind.

Ein Beispiel: Tech-Aktien.

Ein Unternehmen wie Apple ist negativ betroffen, da Lieferketten aus China unterbrochen sind. Das gleiche gilt für Fashion-Unternehmen und weitere Branchen.

Unternehmen wie Netflix (- 9,5 %), Alphabet (- 17,3 %), Facebook (- 16,4 %), SAP (- 15 %) und Salesforce (- 14 %) sind reine Digitalunternehmen. Es werden keine Lieferketten durchbrochen.

Natürlich können auch diese negativ betroffen sein – bspw. Facebook und Alphabet, da diese wiederum von Werbeausgaben anderer Unternehmen abhängen – sind es aber deutlich schwächer als Unternehmen, die höhere Abhängigkeiten vom chinesischen Markt haben, sei es in der Lieferkette oder bei der Nachfrage.

#4 – Akzeptiere das systematische Risiko

Die aktuelle Korrektur ist schmerzhaft. Sie beinhaltet aber wertvolle Lektionen:

Du kannst dich nicht auf jede Situation vorbereiten. Es gibt Ereignisse, „schwarze Schwäne“ (nach Nassim Taleb), auf die du dich nur durch eine kluge Asset Allocation vorbereiten kannst. (Ein zentrales Element, das ich in der Aktienrebell Academy intensiv behandle)

Außerdem kannst du durch so eine starke Korrektur deine eigene Risikotoleranz überprüfen. In dem seit 10 Jahren steigenden Aktienmarkt mutig zu sein und riskant zu investieren, ist einfach. Ein solcher Rückgang zeigt dir, wie du mit Verlusten umgehst und ob deine Risikotoleranz richtig einschätzt hast.

Auch, wenn es weh tut: So kann es eine lehrreiche Lektion – und durch geschicktes Nachkaufen womöglich auch eine Chance – für dich sein.

Coronavirus: 3 aktuelle Erkenntnisse über die Aktienmärkte

Aktuell herrscht Aufruhr an den Finanzmärkten: Die Zahlen zu Infizierten und Verstorbenen aufgrund des Coronavirus steigen und auch in Europa gibt es erste Fälle.

Mobilität wird eingeschränkt, Produktionen in China stehen still, Menschen gehen dort nicht in Geschäfte. All das trübt die Quartalsaussichten der Unternehmen. Unter anderem Apple hat schon eine Gewinnwarnung veröffentlicht.

Klar ist: Es gibt Schlimmeres als Einbrüche an den Aktienmärkten. Nichtsdestotrotz schauen wir hier – bei aller Demut – aus aktuellem Anlass einmal darauf, was das für die Aktienmärkte bedeutet und ordnen es ein.

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Apple Aktienanalyse

Steve Jobs hat mit Apple eines der größten Unternehmen der Welt geschaffen. Selbst nach seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen, als nur noch wenige an das Unternehmen geglaubt haben, hat der neue CEO Tim Cook die Kritiker immer wieder eines Besseren belehrt.

Wir schauen uns deshalb heute die Apple Aktie genauer an. Konkret schauen wir auf:

  1. Die Fakten zur Apple Aktie und wo diese gerade steht
  2. Wie verdient Apple Geld? Wie entwickeln sich dabei die unterschiedlichen Segmente?
  3. Was hat Apple aktuell vor? Aktuelle Strategien und Entwicklungen im Überblick
  4. SWOT-Analyse: Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken analysiert
  5. Fazit: Apple Aktien kaufen – macht es jetzt Sinn?

#1 – Fakten zur Apple Aktie

Der Kurs der Apple Aktie hat sich über die vergangenen Jahre stark entwickelt:

Marktkapitalisierung: 1,42 Bio. USD

Umsatz: 267 Mrd. USD

Nettogewinn: 57,5 Mrd. USD

Umsatz- und Gewinnwachstum (letzte 3 Jahre): 6,5% p.a.

KUV: 5,5

KGV: 26

Das KGV der Apple-Aktie hat sich über die letzten 10 Jahre bis heute folgendermaßen entwickelt:

Quelle: Bloomberg

Ansonsten glänzt Apple durch weitere starke Kennzahlen:

Netto-Gewinnmarge: 21,5%

Prognostiziertes Gewinnwachstum: ca. 12,5%

PEG-Ratio: 2,25

Bevor wir uns anschauen, wie diese Bewertung und die Kennzahlen zu beurteilen sind, analysieren wir das Geschäftsmodell von Apple – sowohl den heutigen Status Quo, als auch den Ausblick in die Zukunft.

#2 – Wie verdient Apple in welchem Segment Geld?

In diesem Round Up habe ich die aktuellsten Zahlen und Segmente schon einmal anlässlich des Quartalsbericht kommentiert und zusammengefasst. Ich zitiere:

Die wichtigsten Fakten in Kürze:

Der Umsatz ist im Quartal auf 64,04 Mrd. US-Dollar gestiegen (+1,8%), primär getrieben durch „Wearables“ (wie die Smartwatch und Airpods) und Services (wie Apps, Zahlungsabwicklung und Apple Music).

Das hat Apple geschafft, während die (ohnehin seit letztem Jahr rückläufigen) iPhone Verkäufe um 9,2% zurückgegangen sind.

Der Gewinn ist um 3% auf 13,69 Mrd. US-Dollar gefallen, was aber noch über den Erwartungen liegt. Die primären Gründe: Gestiegene Produktionskosten und höhere R&D (Research & Development = Forschung & Entwicklung) Ausgaben.

Was glaubst du, wie groß der Anteil der iPhone Verkäufe am Apple Umsatz ist?

Aktuell sind es ca. 50%. Diese Grafik zeigt die Entwicklung, bereinigt um saisonale Effekte (wie ein neues iPhone-Release oder Weihnachten).

Die folgende Grafik schlüsselt auf, welche Segmente bei Apple für welchen Umsatz sorgen. Dabei steigen die „Wearables“ voraussichtlich über die Umsätze des iPads und der Mac-Produkte.

Da wir auf die Wearables gleich noch genauer eingehen werden, lohnt hier ein genauerer Blick. Scott Galloway, NYU-Professor, hat die Größe dieses Sektors verglichen (fette Hervorhebung von mir):

Apple’s ability to grow their services and wearables business speaks to Tim Cook’s management acumen — the firm is now getting nearly half their revenues from something other than the iPhone. Apple’s wearable group (YOY growth of 37%) is now bigger than McDonald’s and would be a Fortune 150 company. If spun, which it should be (if we had an FTC or DOJ), the business would likely be one of the 20 most valuable firms in the world.

Quelle: https://www.profgalloway.com/airpods-azure-auschwitz

So beeindruckend sieht der Umsatz der Wearables im Vergleich zu anderen Uhren-, Schmuck- und Soundsystemherstellern aus:

Quelle: https://www.profgalloway.com/airpods-azure-auschwitz

#3 – Welche Strategie verfolgt Apple aktuell?

Eine weitere interessante Erkenntnis ist die Preisentwicklung des iPhones. Das iPhone wird günstiger, während die Jahre davor für Preisanstiege bekannt waren.

Die Preise jeweils zum Release:

iPhone 7: 649$
iPhone 8: 699$
iPhone XR: 749$
iPhone 11 (neu): 699$

Warum macht Apple das?

Der Grund liegt im Customer Lifetime Value (CLV). Der CLV gibt an, wie groß der Gewinn ist, den ein Kunde einem Unternehmen bietet.

Wenn das iPhone günstiger angeboten wird sinkt logischerweise der CLV – aber nur im ersten Schritt. Wenn das iPhone günstiger wird, wird es tendenziell stärker nachgefragt. Hier ist entscheidend, ob die Nachfrage stärker steigt als der Preis reduziert wurde.

Aber es gibt noch einen zweiten Aspekt:

Apple wird immer stärker in Umsätzen aus Services und Wearables, welche primär Folgekäufe des iPhones sind. Das bedeutet: Wer ein iPhone kauft, kauft auch eher eine Smartwatch, Airpods, Apple Music, kostenpflichtige Apps, nutzt Apple Pay, etc.

Das ist auch der Grund, warum Apple beim Kauf eines neuen Apple Produkts einen Jahr Zugang zum Video-Streamingdienst Apple TV+ anbietet. Der neue Dienst wird verbreitet, ein neuer Service etabliert.

Das iPhone ist der Einstieg ins Apple-Ökosystem und in Apples neue Service Strategie. Und der Einstieg wird durch den niedrigeren Preis noch attraktiver gemacht.

Im letzten Earnings Call wurde bekannt, dass die iPhone- und Wearables-Verkäufe höher ausfielen als erwartet, während der Umsatz aus Services leicht unter den Erwartungen blieben.

Eine mögliche Erklärung dafür liefert Ben Thompson: Es gab weniger neue iPhone-Nutzer, sondern überwiegend bestehende, die sich ein neueres Modell zugelegt haben.

The most likely explanation to me is that Apple simply isn’t getting that many new iPhone customers — notice that the two categories that didn’t set all-time records (which in a growing services business, should be happening regularly) were the App Store and AppleCare. The App Store in particular has the most penetration within Apple’s user base and is likely to see the largest growth from any one particular customer whenever that customer first gets an iPhone and starts installing apps. It follows, then, that fewer new-to-Apple customers means slower App Store growth, which, as the biggest contributor to Apple’s Services, means slower Services growth.

Quelle: Ben Thompson, stratechery.com (kostenpflichtig)

#4 – SWOT-Analyse: Wie gut ist das Geschäftsmodell von Apple wirklich?

Kommen wir zur SWOT-Analyse und schauen wir uns an, wie gut das Geschäftsmodell von Apple aktuell aufgestellt ist.

Strengths / Stärken

Lock-In Effekt durch Ökosystem: Burggraben & Wechselkosten

Einer der größten, wenn nicht der größte Vorteil, ist das Ökosystem, das Apple erschaffen hat: Eine Produktpalette, die miteinander perfekt integriert ist und so kaum durch ein Zusammenstellen von Produkten anderer Firmen zu erreichen ist.

Schnellere Kopplungszeiten von Zubehör, maximale Vielfalt der Einstellmöglichkeiten, alle Daten in den gleichen Apps und unzählige Beispiele, die das verdeutlichen. Apple stimmt die eigenen Produkte hervorragend aufeinander ab.

Der CEO Tim Cook sagte dazu vor Kurzem:

“With each Apple product that a customer buys, I think they get tighter into the ecosystem. That’s the reason that they’re buying into, it is they like the experience, the customer experience, and so from that point of view I think each of our products can drive another product.”

Das Ökosystem fördert nicht nur Käufe von weiteren Produkten, sondern erzeugt einen Lock-In Effekt.

Dieser Lock-In Effekt ist zum einen ein Burggraben: Ja, ein chinesisches Unternehmen kann ein iPhone-ähnliches Smartphone nachbauen und günstiger verkaufen. Aber es kann nicht die 1a-Integration mit einer SmartWatch, einem iPad, einem iPad-Stift, Kopfhörern und dem Arbeitslaptop bieten – und schon gar nicht all diese Produkte in dieser hohen Qualität.

Noch vor 5 – 10 Jahren wurde Apple recht günstig bewertet mit KGVs, die teilweise zwischen 10 und 15 lagen, obwohl Apple stark gewachsen ist. Ein Grund für diese günstige Bewertung war die drohende Konkurrenz aus China. Apple hat viele Dinge seit dem richtig gemacht, das starke Ökosystem ist dabei aber ein oft übersehener Burggraben, der kaum zu kopieren ist.

Dieser Lock-In Effekt verursacht außerdem Wechselkosten: Wenn ich mit einem Gerät das Apple Universum verlasse, kann ich womöglich bestehendes Zubehör nicht mehr benutzen oder es ist weniger wertvoll, da die neue Integration etwas schlechter sein wird. Anders gesagt: Kunden haben hohe Wechselkosten.

Starke Markenpositionierung

Apple hat eine wahnsinnig starke Marke, die es ermöglicht, Premium-Preise zu veranschlagen. Das beweisen die hohen Gewinnmargen.

Früher hat Apple mit dem Slogan „Think Different“ geworben und sich als Marke für Querdenker positioniert. Diese Positionierung wäre heute als eines der größten Unternehmen der Welt unauthentisch. Trotzdem: Sucht man auf den größten kostenfreien Bilder-Plattformen nach „office“, findet man fast ausschließlich Apple-Produkte in den gezeigten Büros.

Das zeigt: Die Marke Apple ist stark, attraktiv und begehrt. Eine starke Marke ermöglicht den Start neuer Produkte und ist ein Vertrauensverschuss, der bei allen Aktivitäten hilft, die wir gleich in der SWOT-Analyse anschauen werden.

Datenschutz & Privacy

Datenschutz und Privatsphäre sind aktuell Themen, die im Fokus stehen. Facebook kommt dabei in der öffentlichen Wahrnehmung schlecht weg und investiert dort nun groß. Apple hat dort ein wesentlich besseres Standing.

Beispielsweise nach einem Terroranschlag Dezember 2015 kam es zu einer von mehreren Auseinandersetzungen von Apple mit dem FBI:

Ein US-Gerichtsbeschluss stellt Apple auf die Probe. Per Anordnung hat ein Richter in Kalifornien das Unternehmen aufgefordert, FBI-Ermittlern dabei zu helfen, an Daten zu kommen, die auf einem Apple-Handy gespeichert sind. Gemeint ist das iPhone 5C von Seyd F., der im Dezember gemeinsam mit seiner Frau Tashfeen M. in San Bernardino 14 Menschen getötet hat.

Quelle: spiegel.de (Link)

Apple riskiert die Konfrontation mit dem FBI und bietet zwar Kooperation, aber nicht in dem gewünschten Umfang:

Nun verlange die US-Regierung aber etwas, „das wir für zu gefährlich halten“: „Man hat uns aufgefordert, eine Hintertür für das iPhone zu bauen.“ Im Grunde sei es eine um wichtige Sicherheitsfunktionen bereinigte iOS-Version, die sich die Ermittler wünschen. „In den falschen Händen könnte diese Software – die es bis heute nicht gibt – potenziell jedes iPhone entschlüsseln.“ Eine Garantie, dass eine solche Software nur in diesem einen Fall genutzt würde, könne man nicht geben.

Letztlich werde Apple aufgefordert, seine eigenen Nutzer zu hacken, seine eigenen Sicherheitsvorkehrungen zu schwächen und iPhone-Anwender hohen Risiken auszusetzen. Würde Apple tatsächlich dazu gezwungen, könnte die Regierung diese Schwäche ausnutzen, um „Ihre Nachrichten, Gesundheitsdaten und Finanzdaten abzufangen, Ihren Aufenthaltsort festzustellen oder sogar die Kamera und das Mikrofon Ihres iPhones unbemerkt zu aktivieren“.

Quelle: spiegel.de (Link)

Apple positioniert sich dort auf der Seite des Kunden und des Datenschutz.

Das gleiche bei Internetbrowsern (wo Apple früh eine Anti-Tracking-Funktion eingebaut hat) oder den Privatsphäre-Einstellungen des iPhones (inklusive aktiver Hinweise, wann wo wie viele Daten gesammelt werden und Möglichkeiten, dies mit wenigen Klicks abzustellen):

Apple positioniert sich auf der Seite der Guten. Das zieht zum einen Kunden an, denen diese Themen wichtig sind, und senkt auf der anderen Seite das Risiko von kostspieligen Regulierungen im Datenschutz oder schlechter PR (wie bei Facebook oder Google).

Weaknesses / Schwächen

Tatsächlich ist es aktuell nicht einfach, Schwächen im Geschäftsmodell von Apple zu erkennen. Eine ist aber womöglich die…

Größe – too big to grow?

Apple ist mittlerweile fast 1,5 Billionen US-Dollar, also 1.500 Mrd. USD, wert. Die offensichtliche Frage dabei ist: Wie groß kann Apple eigentlich noch werden?

Diese Frage haben sich Anleger auch schon vor zwei bis drei Jahren gestellt, woraufhin sich Apple nochmal im Wert verdoppelt hat. Es zeigt eine wichtige Erkenntnis: Es gibt kein natürliches Limit. Es muss nicht bei 1,5 Bio. USD Schluss sein, nur weil es kein größeres Unternehmen gibt. Und es gibt kein Gesetz, das verhindert, dass Apple auch 2 oder 3 Bio. USD wert sein könnte.

Nichtsdestotrotz kommen mit wachsender Größe andere Herausforderungen dazu: Einen Geschäftsbereich aufzubauen, der 5 Mrd. US-Dollar wert ist, wäre für viele Unternehmen ein Riesenerfolg. Für Apple wäre es „nur“ der Anstieg im Börsenwert um 0,35%.

Opportunities / Chancen

Neue Services ins Ökosystem integrieren

Das Stärken des eigenen Ökosystems durch neue Services wird auch weiterhin eines der größten Ziele für Apple sein. Dazu gehören unterschiedliche Initiativen:

Der eigene Video-Streaming Dienst Apple TV+, mit dem Apple u.a. mit Netflix, Disney und Amazon Prime Video konkurriert. Hier habe ich den Streaming-Markt analysiert. Mein Kurzfazit:

Ich traue auch Apple zu, ein gutes Programm auf die Beine zu stellen. Auch Apple hat, ähnlich wie Disney, nicht den Monetarisierungsdrang wie Netflix und über die verkauften Geräte und Betriebssysteme viele Möglichkeiten, das Abo als Zusatz zu verkaufen. Bisher ist das Angebot allerdings sehr überschaubar und bedarf noch hoher Investitionen, um signifkant zu werden.

Audio-Streaming

Apple ist ebenfalls im Audio-Streaming Geschäft unterwegs und dort deutlich erfolgreicher als im Video-Streaming. Die Konkurrenten dort sind vor allem Spotify und (wieder) Amazon Music, es gibt aber noch viele weitere Anbieter.

Auch den Audio-Streaming Markt, der neben Musik auch das Wachstumssegment Podcasts umfasst, schauen wir uns in Zukunft noch genauer an.

Weiteres Wachstum der Wearables

Wir haben es bereits gesehen: Die Wearables sind eines der stärksten Wachstumssegmente von Apple. Dazu gehören die Smartwatch, Airpods und Beats Kopfhörer.

Dieses Segment ist im Jahresvergleich um 37% gewachsen. Sollte dieses Wachstum ansatzweise gehalten werden können, besteht hier noch viel Potential. Laut Apple haben bspw. 75% der Käufer der Apple Watch diese zum ersten Mal gekauft, was zeigt, dass der Markt noch längst nicht gesättigt ist.

Apple Pay als Paymentlösung

Apple Pay ermöglicht das Bezahlen, online oder per Smartphone. Das ist dem Segment der Services zuzuordnen.

Der Payment-Markt gilt durch zunehmenden Online-Handel und drahtlose Bezahlmöglichkeiten als einer der größten Wachstumsmärkte. Allerdings tummeln sich auch hier viele Mitbewerber: Visa und Mastercard, PayPal, Amazon Pay, Google Pay, Stripe und mehr.

Apples Vorteil ist auch hier, dass bereits der Zugang zu Kunden besteht, die das Zahlungsgerät – in der Regel das iPhone, das iPad oder die Smartwatch – bereits besitzen.

Prognosen sehen den Umsatz, den Apple mit Apple Pay macht, von aktuell ca. 1 Mrd. US-Dollar auf 4 Mrd. US-Dollar im Jahr 2023 steigen.

Tim Cook betonte im Earnings Call Q4 2019, dass Apple Pay stärker als PayPal wächst und mittlerweile mehr Transaktionen abwickelt:

We had all-time record revenues from payment services. Apple Pay revenue and transactions more than doubled year-over-year, with over 3 billions transactions in the September quarter; exceeding PayPal’s number of transactions and growing 4x as fast. Apple Pay is now live in 49 markets around the world, with over 6,000 issuers on the platform.

We believe that Apple Pay offers the best possible mobile payment experience, and the safest, most secure solution on the market. We’re glad that thousands of banks around the world participate.

Weitere Wachstumsideen

Auch in andere Bereiche, wie das autonome Fahren, investiert Apple. Erst 2019 wurde ein Start Up in diesem Bereich dazugekauft. Auch hier sind die Chancen groß, die Ambitionen von Apple allerdings noch zu vage.

Threats / Risiken

Was sind die Risiken, auf die Apple – neben „normalen“ unternehmerischen Risiken und Nachfrageschwankungen – reagieren muss?

Konkurrenz fürs iPhone

Der Smartphone-Markt wird von neuen Unternehmen in Beschuss genommen: Huawei oder auch Xiaomi haben sich mittlerweile mit sehr guten Smartphones zu attraktiven Preisen etabliert. Das ist vermutlich auch einer der Hauptgründe, warum die iPhone Verkäufe ab 2016 nicht mehr so steil steigen.

Das bedeutet aber auch, dass dieses Risiko bekannt ist – und Apple trotzdem noch reichlich iPhones verkauft. Durch das immer stärker werdende Ökosystem vermute ich, dass Apple einen Burggraben aufbaut, der immer besser wird und kaum ein anderes Unternehmen so nachbauen kann.

Unrentabel in neuen Services

Die Märkte, in die Apple expandiert, sind hart umkämpft: Das Video-Streaming (Marktführer: Netflix), das Audio-Streaming (Marktführer: Je nach Markt Spotify und Apple Music) und der Payment-Markt.

In keinem dieser Märkte steht Apple klar als Sieger fest. Es gibt auch eine realistische Chance, dass Apple in keinem dieser Märkte der relevanteste Player sein wird – auch wenn ich die Chancen im Audio-Streaming und im Payment-Bereich als gut ansehe.

Nichtsdestotrotz bleibt ein Restrisiko, dass hier (a) Investitionen ins Leere gehen oder (b) die Umsätze auf einem niedrigen Niveau verharren, die im Vergleich zur Größe von Apple keine signifikante Rendite bringen.

Corona-Virus

Apple hat die Umsatzprognose wegen des Corono-Virus leicht nach unten korrigiert. Die Gründe: Da die iPhones in China produziert werden, kommt es zu Lieferengpässen. Außerdem sinkt gleichzeitig die Nachfrage aus China. Der Aktienkurs ist daraufhin etwa um 5% gefallen.

Dies nur als Notiz. Ich wage keine Prognose, wie groß der Effekt des Virus noch sein wird oder auch nicht sein wird. Der Markt hat den Effekt eingepreist und ich habe dazu keine klügere Prognose, die zudem auch nichts über das langfristige Geschäftsmodell von Apple aussagt.

#5 – Fazit: Apple Aktien kaufen – macht es jetzt Sinn?

Vermutlich ist dir in der Analyse eins aufgefallen: Es gibt viele Stärken und Chancen, die gegen nur wenige Schwächen und Risiken stehen. Anders gesagt: Das Geschäftsmodell von Apple strotzt vor Stärke.

Die zwei relevanten und kritischsten Fragen, die bleiben, sind:

  1. Wird Apple es schaffen, mit den neuen Initiativen einen so signifikanten Erfolg zu erzielen, dass er zu einer attraktiven Rendite führt?
  2. Rechtfertigt die hohe Qualität die aktuell hohe Bewertung?

Zu 1) Ich gehe davon aus, dass Apple trotz der Größe den Wachstumskurs fortsetzen wird und noch genug Wachstumspotential besitzt. Das ist meine persönliche Einschätzung aus der SWOT-Analyse.

Aber, zu 2) Es ist gerechtfertigt, dass Unternehmen, die „nur“ Services verkaufen, zu höheren KGVs gehandelt werden (In Kürze folgt dazu ein eigener Beitrag). Demzufolge ist es auch in Ordnung, dass Apples KGV steigt, wenn ein größerer Teil der Umsätze und Gewinne durch Services erwirtschaftet wird. Nichtsdestotrotz ist das KGV recht hoch dafür, dass Apple heute noch zum Großteil ein Hardware-Unternehmen ist – mit allen Risiken und Kapitaleinsätzen, die dieses Geschäftsmodell birgt.

Unterm Strich halte ich das KGV für angemessen, wenn wir uns die Qualität des Unternehmens anschauen.

Nehmen wir eine andere Betrachtungsposition ein: Ein KGV von 25 bedeutet eine Gewinnrendite von 4% p.a. Investierst du heute 100€, erwirtschaftet Apple damit 4€ – wohlgemerkt ohne, dass darin schon ein Gewinnwachstum eingeplant wäre. So gesehen ist das Abwärtsrisiko aus meiner Sicht aktuell begrenzt (normale Marktrisiken hier ausgeklammert).

Eine Discounted Cashflow Analyse auf Seeking Alpha, die auf den aktuellen Wachstumszahlen aufbaut und diese nach aktuellen Schätzungen fortschreibt, kommt auf eine jährliche Rendite von 5,33%. Darin ist jedoch keine neue Produktentwicklung inkludiert und für einige Wahrnehmungen zu niedrige Wachstumsraten für die wachstumsstarken Segmente angenommen.

Sollte Apple dies hinbekommen – weiterhin profitabel Produkte ergänzen und die Wachstumsraten hoch halten -, könnte auch einen Rendite Richtung 10% pro Jahr wieder möglich sein. Das klingt enorm, würde mich aber nach dieser Analyse nicht verwundern.

Unterm Strich ist das meine Einschätzung von Apple:

Mein Fazit:

Ich habe bisher nicht in Apple investiert, außer indirekt durch ETFs, wo Apple eine der größten Positionen darstellt. Ich werde Apple trotz des zurückliegenden Anstiegs in die engere Auswahl nehmen.

Wie ist deine Meinung zur Aktie?

Disruption und das „Innovator’s Dilemma“

Disruption ist ein Schlagwort, das in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer beliebter wurde.

Nicht zufällig, sondern weil aktuell mehrere große Branchen und Marktführer von neuen Technologien, Ansätzen und Ideen „disruptiert“ werden.

In diesem Video erfährst du:

  • Was hinter Disruption steckt und was diese von Innovation unterscheidet
  • So funktioniert Disruption in drei Märkten: Automobil-, Handy- und Musikindustrie
  • Warum kommt es gerade heute zu so viel Disruption? Analyse von einem der berühmtesten Venture Capital Investoren
  • Das Innovator’s Dilemma: Warum werden Marktführer von neuen Unternehmen und Technologien bedroht, statt neue Technologien selbst zu beherrschen?